Universitäre Strukturen: die 5 Projekte

Projekt A: Arbeitskreise

Die Einführung und Anpassung von Prozessen innerhalb der Universität erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den Fakultäten/Zentren und dem Zentralbereich, damit die Entscheidungsbefugnisse gleichwertig verteilt sind.

Prozesse, Abläufe und Regelungen sollen sowohl aus der Sicht der Fakultäten als auch des Zentralbereichs effizient und effektiv gestaltet werden. Das Projektziel soll mit niederschwelligen, workshopartigen Arbeitsgruppen, in denen konkrete Problemstellungen und Lösungsansätze gemeinsam analysiert werden, erreicht werden.

Für die "Task Force Reiseplattform" wurden diverse Personen aus allen relevanten Zielgruppen eingeladen; die ersten beiden Veranstaltungen fanden im Mai 2025 (inkl. Kick-Off) statt, um Probleme im Buchungs- und Abrechnungsprozess zu identifizieren. Nach deren Durchführung und Evaluation wird in den Fakultäten der Bedarf weiterer fachspezifischer Arbeitskreise zu unterschiedlichen Themen geklärt. Die Arbeitsgruppen werden anschliessend aufgrund von funktionalen Prozessen oder organisationalen Zuständigkeiten zusammengestellt.

Projekt B: Schnittstellenprojekt

Die Universität Bern ist über die Jahre kontinuierlich gewachsen, hat an Komplexität gewonnen und steht zunehmend im Zeichen der digitalen Transformation. Daher ist eine zielgerichtete Weiterentwicklung der administrativen Strukturen notwendig. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Universität Bern auch künftig flexibel, effizient und leistungsfähig agieren kann.

Das Schnittstellenprojekt ist eines der Projekte aus dem Handlungsfeld “Universitäre Strukturen überdenken” des Programms „Fit for Future“. Ziel ist es, die Fakultäten von administrativen Aufgaben – insbesondere in den Bereichen Finanzen und Personal – zu entlasten, damit diese ihren Fokus auf die Kernaufgaben Lehre und Forschung legen können.  Die administrativen Prozesse an der Universität Bern sind u.a. durch die Digitalisierung in ihrer Komplexität stark gewachsen. Die Analyse der bestehenden Prozesse hat ergeben, dass die Administration weiterentwickelt werden muss, um den künftigen Anforderungen und der geforderten Effizienz gerecht zu werden.

Das Projekt B: Schnittstellenprojekt verfolgt folgende vier Massnahmen:

  1. Fakultäten werden in Departemente unterteilt: Fakultäten strukturieren sich in inhaltlich zusammengehörige Departemente und umfassen jeweils mindestens 10-15 Professuren/Dozenturen. 
  2. In den Departementen werden administrative Aufgaben Personal & Finanzen gebündelt: Administrative Aufgaben, die heute dezentral bei Instituten und Einzelpersonen angesiedelt sind, werden in die Departemente verschoben.
  3. Den Fakultäten/Departementen stehen neu Partner:innen für Personal & Finanzen zur Verfügung: Diese unterstützen und beraten Führungskräfte und Mitarbeitende in besonders kniffligen Fällen. Sie sind in der VD angestellt.
  4. Partizipatives Projektvorgehen: Mitarbeitende aus Fakultäten und Zentralbereich werden gemeinsam mit den jeweiligen Vorgesetzten ausgewählt und bringen ihr Wissen zu administrativen Aufgaben und Prozessen in die Arbeitsgruppen ein.

 

Primär betrifft das Projekt Mitarbeitende in den Sekretariaten der Fakultäten und des Zentralbereichs, die mit administrativen Aufgaben in den Bereichen Personal und Finanzen betraut sind. Aber auch Vorgesetzte und weitere Mitarbeitende können zukünftig betroffen sein, da sich durch das Schnittstellenprojekt Ansprechpersonen, Abläufe und Prozesse verändern werden.

 

Die Analyse und Einführung verschiedener Einheiten sollen in drei Wellen über die gesamte Universität bis ca. Ende 2027 durchgeführt werden. Das Kick-Off mit der Universitätsleitung und den Dekan:innen hat am 03.12.2024 stattgefunden.

Die Projektleitung hat zahlreiche Gespräche mit den Fakultäten geführt, in denen das Projekt, seine Ziele, der Aufbau sowie Rollen erläutert und offene Fragen geklärt wurden. Erste Präsentationen in Fakultätssitzungen haben stattgefunden und die gemeinsame Planung mit den ersten Fakultäten haben begonnen.

Die erste Welle des Projekts startete im Dezember 2024 mit dem Zentralbereich, der Phil.-nat. Fakultät (Start Juni 2025) und Phil.-hist. Fakultät (Start September 2025). Die Reihenfolge der Teilnahme der anderen Fakultäten ist noch nicht abschliessend entschieden. Die Planung erfolgt in Absprache mit den Dekan:innen. Insgesamt sind drei Wellen bis Ende 2027 geplant.

Im Zentralbereich wurde der Ablauf der Arbeitsschritte festgelegt, Einzelgespräche wurden geführt und die Ist-Analyse abgeschlossen.  Die Beschreibung des Soll-Zustandes (Ablauf- und Aufbauorganisation) ist in Arbeit. Ende Juni soll das Projekt in die Umsetzungsphase (Konzept, Realisierung und Einführung) übergehen. Im Sommer/ Herbst 2025 soll auch in den Fakultäten der ersten Welle mit der Analyse und diversen Interviews sowie anderen ersten Umsetzungsschritte begonnen werden.

Meilenstein 1: Gemeinsames Verständnis schaffen

Ziele
  • Gemeinsames Verständnis über das Projekt mit Fakultäten und Zentralbereich schaffen
  • Betroffene Einheiten über das Projekt und das Vorgehen informieren
Angestrebtes Ergebnis
  • Gemeinsame Definition der Zusammenarbeit
  • Dokumentierte Grundlagen zum Veränderungsbedarf und den Zielen.
  • Gemeinsames Verständnis aller Beteiligten für das Vorgehen und die angestrebte Veränderung.
Projektbeteiligte
  • Universitätsleitung, Dekan:innen, Abteilungsleitende im Zentralbereich, Projektleitung

 

Meilenstein 2: Entwicklung von Departementsstrukturen (durch die Fakultäten selber)

Ziele
  • Strukturelle und inhaltliche Überlegungen zur Bildung von Departementen vornehmen.
Angestrebtes Ergebnis
  • Departementsstrukturen in allen Fakultäten
Projektbeteiligte
  • Fakultäten, Universitätsleitung

 

Meilenstein 3: Analyse der bestehenden administrativen Abläufe und Prozesse

Ziele
  • Die Ist-Situation der administrativen Abläufe und Prozesse erheben und verstehen.
  • Den Soll-Zustand in der Aufbau- und Ablauforganisation beschreiben, der die Aufgabenverteilung und Schnittstellen für die Kernaufgaben im Bereich Finanzen und Personal definiert und weiterentwickelt.
Angestrebtes Ergebnis
  • Dokumentierte Analyse der aktuellen administrativen Abläufe und Prozesse mit Schwerpunkt auf Personal und Finanzen.
  • Funktionendiagramm (Aufbau – und Ablauforganisation) zur Definition Aufgabenverteilung im Bereich Personal und Finanzen.
Projektbeteiligte
  • Dezentrale und zentrale Verwaltungseinheiten und deren Wissensträger:innen, Projektleitung

 

Meilenstein 4: Konsolidierung der Ergebnisse und Gestaltung der neuen Arbeitsteilung

Ziele
  • Zusammenführung der Ergebnisse aus den Überlegungen zur Departementsbildung und Analyse der administrativen Aufgaben.
  • Entwicklung eines Modells für die künftige Zusammenarbeit.
Angestrebtes Ergebnis
  • Konsolidierte Modelle für die administrativen Abläufe, Prozesse und die Schnittstellen zwischen den Departementen und den zentralen Verwaltungseinheiten
  • Finalisiertes Konzept für die Umsetzung
Projektbeteiligte
  • Universitätsleitung, Dekan:innen und Dekanatsleitungen, Abteilungsleitende im Zentralbereich, dezentrale und zentrale Verwaltungseinheiten, Projektleitung

 

Meilenstein 5: Neue Strukturen zum Leben erwecken

Ziele
  • Schrittweise Umsetzung der entwickelten Strukturen, Abläufe und Prozesse.
  • Sicherstellung der nachhaltigen Verankerung der Veränderungen.
Angestrebtes Ergebnis
  • Erfolgreich umgesetzte und etablierte neue Arbeitsmodelle.
  • Etablierte administrative Abläufe mit klaren Schnittstellen.
  • Reviewprozess für die Überprüfung der neuen Strukturen/Abläufe/Prozesse
Projektbeteiligte
  • Dezentrale und zentrale Verwaltungseinheiten und deren Mitarbeitende im administrativen Bereich, Führungskräfte, Projektleitung

 

Das Schnittstellenprojekt ist eines der Projekte aus dem Handlungsfeld “Universitäre Strukturen überdenken” des Programms „Fit for Future“. Ziel ist es, die Fakultäten von administrativen Aufgaben – insbesondere in den Bereichen Finanzen und Personal – zu entlasten, damit diese ihren Fokus auf die Kernaufgaben Lehre und Forschung legen können.  Damit diese Entlastung erreicht werden kann, sind im Schnittstellenprojekt folgende vier Massnahmen definiert worden, zu welchen es FAQs gibt.

Massnahme 1: Departementsbildung

Die Fakultäten bilden Departemente mit mindestens 10-15 Professuren und Dozenturen, welche einen inhaltlich sinnvollen Bezug zu Lehre und Forschung haben. In Zukunft dienen die Departemente als Planungs- und Entwicklungseinheiten für die Fakultäten.

Massnahme 2: Aufgabenbündelung im Bereich Personal und Finanzen

Durch eine gezielte Aufgabenbündelung wird die Effizienz der administrativen Prozesse gesteigert, Schnittstellen und Verantwortlichkeiten klar definiert.

FAQ Aufgabenbündelung im Bereich Personal und Finanzen

Massnahme 3: Partner Modell

Für die Bereiche Personal und Finanzen ist die Einführung eines sogenannten “Partner-Modells” vorgesehen. Die Partner:innen im Bereich Personal und Finanzen werden Mitarbeitende und Führungskräfte vor Ort beraten und unterstützen. Die Stellenprofile für diese Partner:innen werden im Rahmen des Schnittstellenprojekt erstellt und auf die Bedürfnisse in den Fakultäten und dem Zentralbereich ausgerichtet.

Massnahme 4: Partizipation im Projekt

Das Schnittstellenprojekt wird partizipativ gestaltet. In den Fakultäten und dem Zentralbereich werden gemeinsam mit den Vorgesetzten aus den betroffenen Organisationseinheiten Teilnehmende für die Arbeitsgruppen ausgewählt. Diese Teilnehmenden, auch Mitgestalter:innen genannt, bringen ihr Wissen zu den administrativen Prozessen und Abläufen ein. Primär betrifft das Projekt Mitarbeitende in den Sekretariaten der Fakultäten und des Zentralbereichs, die mit administrativen Aufgaben in den Bereichen Personal und Finanzen betraut sind. Aber auch Vorgesetzte und weitere Mitarbeitende können zukünftig betroffen sein, da sich durch das Schnittstellenprojekt Ansprechpersonen und Prozesse verändern werden.

FAQ Partizipation im Projekt

Projekt C: Struktur- und Entwicklungsplanung

Gemäss der universitären Strategie 2030 soll gewährleistet werden, dass der Status als Volluniversität beibehalten und gleichzeitig eine thematische Weiterentwicklung in den Fachbereichen ermöglicht wird. Dem steht die finanzielle Situation der Universität Bern im Weg. Professuren sind der Treiber von Ertrag und Aufwand, von Inhalt und Struktur – von Akademie.

Um handlungsfähig zu bleiben, soll die Professurenplanung dynamischer werden und die Fortschreibung des IST-Zustandes bei Emeritierungen ersetzen.

Die Projektorganisation ist definiert und eine externe Projektunterstützung beauftragt. Die Projektbeteiligten stehen in regem Austausch mit der Leitung des Schnittstellenprojektes. Aktuell wird das Projekt konzeptionell vorangetrieben, es wurden erste Skizzen des Zielbildes, Schätzungen des Mengengerüsts sowie ein provisorischer Zeitplan inkl. Termine und Meilensteine erarbeitet. In den nächsten Monaten werden das Konzept, die Ziele sowie Detailregelungen und Prozesse weiterentwickelt.

Projekt D: Stärkung der Studiengangsleitungen

Um ihrem Anspruch auf ausgezeichnete Lehre gerecht zu werden, steht die Universität vor Entwicklungsbedarf im Hinblick auf Herausforderungen wie Digitalisierung, K.I., oder Internationalisierung. Die Supportstellen rund um die Lehre bieten Unterstützung an, stellen aber immer wieder fest, dass Informationen nicht nahtlos bei der Zielgruppe ankommen. Auch fehlt ein Feedback-System und es gibt Potenzial bei der Koordination der Prozessen im Rahmen der Studienprogramme.

Das Projekt "Stärkung der Studiengangsleitungen" hat ein erstes Informations- und Kontaktnetz zwischen dem VRL und den Fakultäten geschaffen. In einem nächsten Schritt werden Bedarfsanalysen mit Hilfe von Interviews vorgenommen. Diese und weitere Massnahmen wurden in die Aufgabenportfolios der Supportstellen integriert und werden nicht mehr als Projekt unter dem Dach Fit for Future weitergeführt. Informationen zu Ergebnissen aus den Bedarfsanalysen und daraus abgeleitete Massnahmen werden nach Abschluss der Vorhaben bei den Projektinformationen zu finden sein (z.B. EASE: Educational Academic Staff Empowerment).

Projekt E: Vertrag Zentren 

Die 10 strategischen Zentren der Universität Bern sind sehr heterogen und bei ihrer Führung wird Entwicklungspotential gesehen.

Zwischen Zentrum, beteiligten Fakultäten und Universitätsleitung sollen «Kooperationsverträge» aufgesetzt werden, die klar von bestehenden Instrumenten wie Leistungsauftrag sowie Rahmen- und Geschäftsordnung abgrenzbar sind.

Durch Bedarfs- und Erfahrungshebungen sowie einer detaillierten Zielklärung wird die konzeptionelle Basis für die Verträge geschaffen. Im Konzept soll zudem die Effektivität bestehender Prozesse sowie der Mehraufwand im Verhältnis zum Mehrwert von möglichen Vorgehensvarianten abgeschätzt werden.

Nach diversen Gesprächen im Zentralbereich ist nun ein Vorgehensplan inklusive Übersicht über die verschiedenen Projektetappen in Arbeit.